Heimat – Ein Paradox?
Die Definition für Heimat ist einfach: ‘Land oder Gegend, in der man geboren und aufgewachsen ist.’ Aber Heimat ist mehr als nur eine Definition für einen geographischen Bereich. Im Zeitalter der Globalisierung verwischt sich die Definition für Heimat und Zuhause mehr und mehr, als Immigranten, Asylsuchende, oder Umsiedelung aufgrund von Arbeit von immer mehr Menschen verlangt, genau das aufzugeben.
Sobald du deine Heimat verlassen hast, wirst du nie wieder irgendwo vollständig zu Hause sein. Teil deines Herzens wird immer anderswo sein. Das ist der Preis, den du für die Bereicherung zahlst, Menschen an mehr als nur einem Ort zu kennen und zu lieben. Anstatt danach zu suchen, eine Heimat zu finden, wo immer du landest, könntest du dich entscheiden, dich niederzulassen. Eine Niederlassung ist ein Ort, an dem du Ruhe findest, Wurzeln schlagen kannst. Sich niederzulassen bedeutet, Ruhe und Frieden in deinem Leben und mit deiner Umgebung zu finden, ungeachtet der Tatsache, dass es nicht deine Heimat sein wird. Hast du dich niedergelassen?
Wenn du deine eigene Vergangenheit ansiehst – du hast das Zuhause, in dem du aufgewachsen bist. Dann verbrachtest du eine gewisse Zeit, in der du alleine gelebt hast, weg von Zuhause. Du richtest ein Zuhause mit einem Partner ein. Welches ist jetzt dein wirkliches Zuhause? Ist es das Familienhaus? Die Studentenwohnung? Oder das Zuhause, die Heimat, die du dir schaffst. Zuhause, Heimat wird zum Paradox. Wir suchen nach etwas, das uns entflieht, schwer fassbar ist. Andererseits ist dort, wo wir uns niederlassen, unser Zuhause für den Augenblick, den Moment, mit all seinen Facetten. Es ist weder historisch, noch ist es in der Zukunft. Es existiert in der Gegenwart. Jetzt. Mit dem Gefühl des Niederlassens kommt ein innerer Frieden. Ein Frieden, der sich die vergangenen Zuhause nicht mit Sehnsucht, sondern mit liebevollen, freudigen Erinnerungen ansieht.
Ewige Sehnsucht nach der Heimat kann zerstörerisch sein. Aber sesshaft zu sein baut uns auf, weil es uns erlaubt, all das, was uns umgibt, anzunehmen. Neue Freunde zu geniessen, neue Kulturen und eine neue Umgebung, ohne Notwendigkeit oder Grund, die Vergangenheit zu vergessen. Nimm sie an. Immer.
‘Ich sehne mich danach, so wie jeder Mensch, zu Hause zu sein, wo immer ich mich selbst finde.’ (Maya Angelou, Schriftstellerin, 1928 – 2014)
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