News Oktober 2015

Payback/Rückzahlung – Teil 2

Während wir unsere Reise durch die Geschichte und die Gründe für Massenfluchten weiterführen, hast du eine Antwort darauf gefunden, ‘wohin du gehen würdest?’ Was gibt dir das Gefühl von Sicherheit? Wieweit würdest du gehen, um die Sicherheit deiner Familie zu gewährleisten? Freiheit für deine Kinder?

Bei 1920 hatte die britische Invasion den Tod von mindestens einer Viertelmillion von schwarzen Australiern verursacht. Völkermord in großem Maße. Diese Tatsache bleibt nach wie vor unterdrückt, mit Ausnahme der noch lebendigen Erinnerung derjenigen, die überlebt haben. Dieses Volk wollte sein Heimatland nicht verlassen.

– Nakba, der palästinensische Exodus 1948, in dem 80% der Araber das Land, das Israel geworden war, verließen.

– Idi Amins Befehl in 1972, wobei 90.000 Asiaten vertrieben wurden, weil man sie zum Staatsfeind erklärte. Viele von ihnen lebten in dem Land seit mehr als 100 Jahren. Rund 50.000 kamen nach England.

– Die Flüchtlingskrise in Afghanistan, 1979, schickte um die 5 Millionen Menschen in die Flucht. Die größte Gruppe landete in Pakistan. Seit 1990 ist die Zahl der Flüchtlinge pro Jahr nicht unter 2 Millionen gesunken.

– Dann gab es die Balkankonflikte, 1992-95, durch die 2,7 Millionen zur Flucht gezwungen wurden. Das war die größte Vertreibung von Menschen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg.

– In der Great Lakes Flüchtlingskrise in Ruanda 1994, gab es eine Massenflucht von mehr als 2 Millionen Menschen vom Heimatland in die Nachbarländer.

– Der Krieg in Darfur, Sudan, 2003, der die Massenvertreibungen von mehr als 2,5 Millionen Menschen brachte.

– Im Irak-Krieg, 2003, haben 4,7 Millionen Iraker ihre Häuser verlassen, mehr als 2 Millionen verliessen das Land.

– Im kolumbianischen Konflikt, beginnend in den 60er Jahren, haben fast 4 Millionen Menschen ihre Heimat verlassen. Nur 400.000 davon waren in der Lage, das Land zu verlassen.

– Der syrische Bürgerkrieg, 2011, ist das neueste Kapitel in den größten Flüchtlingsbewegungen der Geschichte, aber es ist unwahrscheinlich, das es das letzte sein wird. Bisher sind um die 2 Millionen Menschen aus dem Land geflohen. Etwa doppelt so viele sind entwurzelt und heimatlos in Syrien selbst. (Ref: Mona Chalabi, The Guardian)

Keiner dieser Menschen plante, ihre Heimat zu verlassen. Aber sie verlassen eher, was ihnen bekannt ist, lassen ihre Heimat hinter sich, um ihre Kinder mit einer möglichen Zukunft aufwachsen zu sehen. Wieder stehen wir vor einer ganzen Nation, die aus ihrem Land flieht. Entwurzelt, verdrängt und obdachlos, auf der Suche nach einem neuen Leben in Sicherheit. Fremde Umgebung, andere Kultur, unbekannte Traditionen. Verschiebung einer anderen Art.

Einige von uns haben Eltern oder Großeltern, die ihre Heimat verlassen mussten, und ein neues Zuhause gefunden haben. Das gab uns das Privileg, in Sicherheit aufzuwachsen und das neue Land Heimat nennen zu dürfen. Kannst du dir vorstellen, dein Heimatland verlassen zu müssen? Deine Kinder um dich zu scharen und Sicherheit bei Fremden zu finden? Und ich frage noch einmal: Wohin würdest du gehen?

‘Eine dauerhafte Lösung, die Möglichkeit, ein neues Leben zu beginnen, ist die einzig würdige Lösung für den Flüchtling selbst.’ (Poul Hartling, dänischer Diplomat und Politiker, 1914-2000)

Barbara


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