News April 2011

Geschehen in der heutigen Welt

Wir sehen Unglück und Katastrophen ohnegleichen. Es berührt uns alle, wie das Erdbeben in Japan bezeugt, und unser Mitgefühl ist bei den Tausenden von Menschen, die ihr Leben verloren, und den zahllosen Menschen, die den Verlust ihrer Familienmitglieder und Freunde betrauern.

Doch es ist an der Zeit, uns daran zu erinnern, dass es nicht das Unglück selbst, sondern unsere Reaktion darauf, ist, die den Unterschied ausmacht. In seinem Buch „…trotzdem Ja zum Leben sagen…”, beschreibt der österreichische Psychiater Viktor Frankl seinen Überlebenskampf in Auschwitz und anderen Konzentrationslagern der Nazis. Während er überlebte, erkannte er jedoch auch, dass andere aus Mangel an Hoffnung gestorben sind – oder an ‚zerbrochenem Geist‘. Er konnte durch einen Blick auf das Gesicht eines Mannes erkennen, ob er an diesem Tag sterben würde, und er hatte jedesmal recht.

Die ‚Stolen Generations‘ hätten auch aufgeben können – und wer würde das nicht verstehen, nach allem, was sie durchgemacht hatten. Familien wurden von mehr oder weniger wohlmeinenden Beamten auseinander gerissen. Dezimiert von einer Behörde, die glaubte, das Richtige zu tun. Konfrontiert mit der Zerstörung von allem, wofür sie lebten. Die Ausübung ihrer Kultur verweigert, ihre Stimme verloren und den Gebrauch ihrer Sprache verboten, mit dem Ziel, die Kinder in die ‚Kultur der Weißen‘ zu integrieren. Diese Menschen hätten durch Mangel an Hoffnung sterben können. Manche taten das auch, andere wandten sich Alkohol und Drogen zu, um den Schmerz zu betäuben, während wieder andere die Notwendigkeit erkannten, trotz Widrigkeiten den Sieg in der Not zu leben.

Was war anders für die Überlebenden? Für diejenigen, die von Widrigkeiten konfrontiert wurden und trotzdem im Sieg lebten? Vielleicht kommt ein Teil der Antwort von Viktor Frankl, wie er Philosoph Friedrich Nietzsche’s Worte zitiert:

„Wenn man ein Wozu des Lebens hat, erträgt man jedes Wie.“


Barbara


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