Metamorphose von Tanz und Sprache
Tanz hat seine eigene Sprache. Tanz ist eine eigene Sprache. Tänzer können aus verschiedenen Ländern kommen, unterschiedliche Hintergründe haben, andere Sprachen sprechen – trotzdem verstehen und kommunizieren sie durch Tanz. Der Ausdruck, die Intonation, der Fluss dieser besonderen Sprache eignet sich für vielfältige Interpretation – ohne die Missverständnisse, die so oft das gesprochene Wort begleiten, welches sich in Bedeutung zu verändern scheint in der Zeit, die es braucht, den Mund des Sprechers zu verlassen und das Ohr des Hörers zu erreichen.
Die Vielfalt von Kultur, Sprache und kulturellem Erbe vermindert sich in einem Moment inspirierenden Tanzes, durch Bewegung, die inspiriert, provoziert und die Fantasie beflügelt. Bewegung, die die Worte zugleich im Kopf des Betrachters als auch Tänzers fließen lässt, jeder individuell für sich und – in diesem Moment – ganz privat die Bedeutung interpretierend. Ist das nicht, wie viele von uns das Leben sehen? Wir beobachten, wir hören, und wir interpretieren.
Der Choreograph kann versuchen, eine bestimmte Reaktion und Emotion beim Publikum hervorzurufen, doch wir, das Publikum, können etwas ganz anderes sehen. Im Leben kann dieser Unterschied des Verstehens zu Streit führen, im Tanz jedoch verstärkt es den Reichtum der Vielfalt dadurch, den Denkprozess eines Einzelnen zu nehmen und ihn durch die vielen Köpfe, die ihn zu verstehen suchen, zu erweitern.
Wenn wir das Leben durch Tanz erfahren, die Stimmungen, die Crescendi und die Ruhe erkennen, die es bietet, sprechen wir eine andere, aber gemeinsame Sprache, ein Meer des Ausdrucks ohne Worte, das auf der Körpersprache der Seele beruht.
‚Ich sehe, dass Tanz als Kommunikation zwischen Körper und Seele verwendet wird, um auszudrücken, was zu tiefgründig ist, um Worte zu finden.‘ (Ruth St. Denis, Tanz Pionier, 1879 – 1968)
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