News Januar 2012

Frischer Wind

Es besteht die Tendenz, zu argumentieren, dass sich nichts verbessert hat – eine Art öffentlich-lebendiger Masochismus, dessen Anhänger sich besser fühlen je schlimmer sie die Dinge erscheinen lassen können.

Jedes Jahr beginnen die Menschen mit neuen Absichten. Frischen Vorsätzen für das ‚Neue Jahr‘. Ein Entschluss, durch den Dinge sich zum Besseren verändern werden – und der Einzelne sich irgendwie auf eine andere, bessere Ebene weiter entwickeln kann. Für diese Verfechter besteht sehr wohl der Wille, aber nicht die Willenskraft. ‚Mit der Masse mitlaufend‘, ermöglicht der Einzelne es den Widrigkeiten des Lebens bald, seine Vorsätze untergraben zu lassen, Negativitäten zu hören, schlechten Nachrichten zu glauben – anstatt festzuhalten an der Absicht, eine Änderung vorzunehmen. Nicht ahnend, dass eine gemeinsame Entscheidung, anders zu denken, sich auf das Ergebnis für alle auswirken würde.

Dem ungeschulten Auge erscheint die Kunst der Aborigines wie eine unüberschaubare Anzahl von Punkten, willkürlich nach dem Zufallsprinzip auf eine weiße Leinwand getupft, ohne Bedeutung. Ähnlich wie das Leben selbst – eine zufällige Ansammlung von Gedanken, ohne Zusammenhang. Die Absicht des Künstlers unklar, so dass beim Betrachter der Eindruck verbleibt, dass wirklich nichts hinter den zahllosen Farbtupfern, noch hinter den Gedanken im Kopf steht. Doch für das geschulte Auge erzählt das Kunstwerk eine Geschichte, ist es eine Landkarte mit klaren Anweisungen über die Entwicklung der Erde, der Tiere und Pflanzen. Es ist eine Botschaft der Hoffnung, weitergegeben durch die Weisheit von Generationen, die den Rhythmus, die Jahreszeiten und die Gaben von ‚Mutter Erde‘ verstehen – weitergegeben an jene, die positiv genug sind, daran zu glauben, dass es eine Zukunft gibt, anstatt daran, dass das Leben immer schlimmer wird – es geht einfach durch die ‚Jahreszeiten‘ der Veränderung. Die Balance zwischen Schnee im Winter, Sonne im Sommer, und grünen Blättern im Frühjahr, die sich im Herbstnebel gelb verfärben. Das Organisieren und Anordnen der Punkte, die unsere Gedanken repräsentieren, in klare und definierte Pläne, Wege, Ziele, Ambitionen und Träume, die uns mit größerer Klarheit durch das Leben führen.

Bei Metamorphosoz geht es um Veränderung. Es geht um den Sieg über Widrigkeiten. Nicht ‚Neujahrs-Vorsätze‘, sondern ‚work in progress‘, ‚Arbeit in Bewegung‘ für diejenigen, die es bevorzugen, eher Verfechter einer positiven Veränderung zu sein als dem öffentlich-lebendigen Masochismus zu folgen.

Die Welt gemeinsam zu tragen war noch nie eine charakterisierte Eigenschaft der Menschheit… (Henry Reynolds, ‚Why weren’t we told‘)

Barbara


Submit a CommentPlease be polite. We appreciate that.

Your Comment