News August 2011

Besondere Menschen

Durch glücklichen Zufall oder göttliche Berufung gibt es Menschen, die im Laufe unseres Lebens unseren Weg kreuzen – und die einen bedeutenden Einfluss auf uns haben. Eine solche Person ist für mich definitiv Colin Jones. Schon lange bevor ich ‚Metamorphosoz‘ begann, war ich davon überzeugt, dass wir wissen müssen, woher wir kommen, um zu verstehen, wohin wir gehen. Geschichte zeigt uns durch Erfolge und Misserfolge, was funktioniert – und was nicht. Wird jedoch willkürlich Geschichte aus dem Zusammenhang gerissen, mit kontrastierenden Perspektiven der gleichen historischen Ereignisse, jedoch erlebt von verschiedenen Nationen, kann leicht zu falschen Schlussfolgerungen gelangt werden. Es ist wichtig, einen Verstand zu finden, der Informationen aus vielen Quellen miteinander verschmelzen kann, sie durch Vergleich oder Übersetzung interpretiert und in einfachen Worten erklärt, die leicht von denen verstanden werden, die auf der Suche nach Antworten sind. In Colin habe ich solch eine Denkweise, einen Mentor, gefunden. Er hat mir gezeigt, dass es oft die geringste Nuance oder die kleinsten Details sind, die uns entweder eine präzise Geschichte oder eine völlige Fehlinterpretation liefern können.

An unserem ersten Treffen hörte ich ihm atemlos zu, voller Ehrfurcht und Respekt vor seinem Wissen. Seine Fähigkeit, Zusammenhänge zwischen Geschichte, Geographie, verschiedenen Kulturen und ihren Leistungen zu schaffen, war inspirierend. Das Ausmass seines Intellekts und der logischen Argumentation ist durch ständige Forschung gesichert. Seine Bereitschaft, sein Wissen frei zu teilen, hat mir ein besseres Verständnis der Welt und ihrer Geschichte gegeben. Es hat Klarheit in Fragen gebracht, die mich immer wieder aufgewühlt haben, als ich versuchte, einen Grund für historische Ereignisse, die stattgefunden haben, zu finden – nicht nur in Australien, sondern weltweit.

In seiner Freizeit besucht Colin Hochsicherheitsgefängnisse, um deren Insassen zu unterrichten und zu lehren. Durch seine sanfte, aber entschlossene Vorgangsweise hilft er ihnen, sich mit ihrer Vergangenheit auseinander zu setzen, die Gründe für ihr falsches Handeln zu hinterfragen, die Entscheidungen, die sie getroffen haben, zu verstehen, und ihnen neue Lösungen durch das Wissen, das er vermittelt, anzubieten. Während seiner Vorlesungen weist er seine Studenten ständig darauf hin, alles, was sie hören und lernen, in Frage zu stellen, um sich daran zu gewöhnen, Gegebenheiten und Tatsachen selbst nachzuforschen, damit sie sie „wirklich kennen und verstehen“. Er bietet Sicherheit und ermöglicht ihnen, für sich selbst einzustehen, indem sie verstehen, wer sie sind und woher sie kommen. Ich habe erlebt, wie seine Schüler Zusammenhänge zwischen ihrem eigenen Leben und der Geschichte, die sie lernen, erstellen. Sie ziehen Parallelen, die es ihnen wiederum ermöglichen, stolz darauf zu sein, wer sie sind, stolz auf ihr Erbgut, und – höchst bedeutend – ihnen zeigt, wohin sie gehen.

David Unaipon glaubte daran, dass der ‚Übergang in die europäische Gesellschaft für Aborigines durch Bildung ermöglicht werden sollte‘. Colin hat diesen Glauben aufrecht erhalten. Betonend, dass in Wissen und Geschichte Macht und Autorität liegt. Sein fundiertes Wissen ist eine Inspiration, sein Wunsch, es zu teilen, unbegrenzt – und seine Liebe zu den Menschen spürbar. Er möchte erleben, wie sich seine unruhigen Studenten davon abwenden, durch Gewalt eine Lösung für ihre Probleme zu finden, und ihnen einen Weg zeigen, auf dem Wissen ihre Stärke ist. Auf diese Weise können sie sich von einem Leben in Widrigkeiten lösen und ein Leben in Sieg erfahren.

Mit dem folgenden Zitat unterstreicht er seine Lehre als ständige Erinnerung:

‚Die Feder ist mächtiger als das Schwert.‘

(Edward George Bulwer-Lytton, 1803 bis 1873, britischer Politiker, Schriftsteller und Dramatiker)

Barbara


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