News April 2012

Homelands – Zeit wartet auf niemanden

Die Weisheit, die in der Kultur der Aborigines liegt, und ihr Verständnis für das Bedürfnis des Menschen nach ihren uralten Wurzeln, zeigt sich in der ‚Heimatland/Vaterland Bewegung‘ (‚homeland movement‘), welche zurück datiert zu den 1970ern und von Aborigines kreiert wurde, die zurück auf ‚ihr Land‘ gingen. Homelands (Land, aus dem man selbst bzw. die Vorfahren stammen und in dem sich ein Mensch verwurzelt fühlt; in dem meistens verwandtschaftliche Beziehungen bestehen) – macht Aborigines gesünder und stärker. Homeland ermöglicht ihnen, die gewohnten Formen des Lebens weiterhin aufrecht zu erhalten. Die Weite Australiens ist Heimat vieler verschiedener Stammesgruppen – genau so, wie wir Europa erleben. Wir verstehen die Einzigartigkeit jedes Volkes in Europa, mit all ihren kulturellen Unterschieden – und sehen zugleich alle Aborigines als ‚ein‘ Volk. Wir verwehren ihnen, was wir in Europa als gegeben akzeptieren. Auf ihrem ‚Land‘ zu sein ermöglicht ihnen, ihre heiligen Stätten zu schützen, und gibt ihnen das Gefühl der ‚Heimat‘, des Dazu-Gehörens, während sie gleichzeitig einen Beitrag zu ihrer kulturellen Verantwortung, für ihr Land zu sorgen, leisten und die natürlichen Ressourcen von Land und Meer verwalten können. Dies trägt zu ihrer erfolgreichen Kunst und künstlerischen Industrie bei, die eine wirtschaftliche Basis bieten, wenn keine andere existiert.

Australien ist ein Land der Einwanderer, ein Konglomerat von unterschiedlichen, ethnischen Gruppen. Menschen wählen aus verschiedenen Gründen, hier zu leben. Dass sie sich von ihrem Vaterland getrennt haben, ist unbestreitbar. Ihre Fähigkeit, die neue Lebensweise zu akzeptieren, ist individuell von ihnen abhängig. Sie machen Australien zu ihrer Heimat (geographischer Ort – die Stadt, das Land oder die Gegend – an dem man heimisch ist, gerne lebt und mit dem man sich verbunden fühlt) – häufig unter Einbeziehung der Gebräuche aus ihrem Herkunftsland – indem sie mit Menschen gleicher, ethnischer Abstammung zusammen treffen und leben, um ein gegenseitiges Verständnis, eine Art und Weise der Kommunikation herzustellen, die natürlich für sie ist und von den gleichen Traditionen, der gleichen Vergangenheit und den gleichen Erfahrungen stammt. Es entspannt sie, gibt Raum zum Wachsen und Kreieren, und ermöglicht ihnen, sich selbst zu übertreffen – was sie wiederum gesünder und stärker macht.

Aristophanes sagte: “Eines Menschen Heimat ist, wo immer er gedeiht“. Wir können wählen, wo wir erfolgreich sein wollen. Die Zeit wird zeigen, ob wir die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Wie dem auch sei – ‚Zeit wartet auf niemanden‘ – Aufschub ist der Verschwender von Zeit, der die Jahre auffrisst. ‚Homelands‘ muss jetzt passieren. Für die Ureinwohner Australiens ist gedeihen erst möglich, wenn sie die Verbindung, die Einheit, wieder herstellen oder in ihre Heimat zurück kehren können. Ihr Land, auf dem sie dieses starke Gefühl der Zugehörigkeit spüren, das die Basis für ihr ‚Dreaming‘ bildet, ihrer Zeit der Schöpfung – ihre Fähigkeit, zu kommunizieren. Die Möglichkeit, die Schwierigkeiten, die sich ihnen stellen, zu überwinden; die Widrigkeiten, mit denen sie täglich konfrontiert werden. Dann leben sie wieder in der Zeit (Dreamtime), nicht durch die Zeit.

Das Ziel ist, zu einem Verständnis zu kommen – dass es eine Art des Lebens gibt, die zum Sieg führt – als Einzelperson und als Land.

‚Die größte Entdeckung jeder Generation ist, dass der Mensch sein Leben durch Änderung seiner Haltung verändern kann.‘ (William James, amerikanischer Philosoph und Psychologe, 1842 – 1910)


Barbara


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